Unternehmen stehen in einem stetigen, sowohl nationalen, als auch immer häufiger internationalen Wettbewerb. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen werden heutzutage häufig vor Herausforderungen gestellt, verursacht durch den Druck, sich gegenüber größeren, häufig auch international agierenden Konkurrenten zu profilieren.
Zusätzlich zum Wettbewerbsdruck nehmen die Kundenanforderungen an die Dienstleistungen zu. Hierbei stehen primär eine hohe Flexibilität und Reaktionsfähigkeit sowie eine hohe Dienstleistungsqualität als Differenzierungsmerkmal im Vordergrund. Zugleich erwartet der Kunde dies zu einem günstigen Preis. Die Unternehmen müssen es schaffen, diesen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dabei die eigenen Unternehmensziele, bzgl. Auslastung, Planungssicherheit und Gewinn zu vernachlässigen.
Eine Lösungsmöglichkeit stellen die Gestaltungsmöglichkeiten dar, die sich durch Anwendung von Lean-Services-Prinzipien ergeben und welche durch den Aachener Lean-Services-Zyklus beschrieben werden. Hierbei gilt es sämtliche Aufwände zu vermeiden, die nicht zu einer Steigerung des Kundennutzens beitragen. Strategisch bedeutet dies, die Prinzipien des Aachener-Lean-Services-Zyklus im Leistungserstellungsprozess der Unternehmen zu implementieren. Dazu zählen Standardisierung und Modularisierung des Leistungsportfolios, eine ausreichende Qualifikation der Mitarbeiter sowie eine Synchronisierung und Glättung der Kapazitäten mit der Nachfrage.
Wechselwirkungen einzelner Lean-Services-Prinzipien sind untereinander oftmals unklar. Führungskräften mit operativer Verantwortung fällt es somit schwer, geeignete Gestaltungsprinzipien in ihrem individuellen Kontext auszuwählen. Es fehlen demnach fallspezifische und kontextsensitive Gestaltungsempfehlungen zur erfolgreichen Implementierung der Prinzipien der Lean-Services-Prinzipien bei industriellen Dienstleistern. An dieser Stelle knüpfte das Forschungsprojekt „WertGeiD“ an.